Zurück zur Übersicht

Was genau beinhaltet eine Asset-Deal-Transaktion beim Unternehmen verkaufen?

Was genau beinhaltet eine Asset-Deal-Transaktion beim Unternehmen verkaufen?

Eine Asset-Deal-Transaktion bezeichnet den Verkauf einer Firma durch die separate Veräußerung einzelner Vermögenswerte sowie die Übernahme bestehender Verbindlichkeiten. Im Gegensatz zu einem Share Deal, bei dem Anteile an einer Gesellschaft verkauft werden, erfolgt hier die Übertragung von Wirtschaftsgütern, Verträgen und Schulden direkt an den Käufer. Besonders bei Einzelunternehmen oder Offenen Handelsgesellschaften stellt der Asset Deal die gängige Transaktionsform dar, da kein eigenständiges Rechtssubjekt besteht, dessen Anteile veräußert werden könnten.

Diese Transaktionsform bietet Flexibilität, da individuell bestimmt werden kann, welche Vermögensgegenstände und Schulden übernommen werden. Sie eignet sich insbesondere für Unternehmensnachfolgen, Veräußerungen einzelner Betriebsteile oder Umstrukturierungen. Wer eine Firma verkaufen möchte, kann so gezielt übertragbare Vermögenswerte definieren und Altlasten vermeiden.

Gestaltungsmöglichkeiten beim Unternehmen verkaufen

Ein entscheidender Vorteil der Asset-Deal-Transaktion besteht darin, dass Käufer und Verkäufer detailliert festlegen können, welche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten übertragen werden. Der Käufer kann gezielt diejenigen Wirtschaftsgüter erwerben, die er für die Fortführung des Geschäftsbetriebs als essenziell erachtet. Gleichzeitig kann der Verkäufer entscheiden, welche Bestandteile seines Unternehmens er veräußern möchte.

Zu den übertragbaren Vermögensgegenständen gehören unter anderem Maschinen, Fahrzeuge, Lagerbestände, immaterielle Werte wie Patente oder Markenrechte sowie bestehende Verträge und Forderungen. Auch Schulden und Finanzierungsinstrumente wie Kredite können Bestandteil des Deals sein. Ein wesentlicher Aspekt ist der Übergang der Arbeitnehmer. Nach § 613a BGB gehen bei einem Betriebsübergang Arbeitsverhältnisse mitsamt aller Rechte und Pflichten auf den Erwerber über, sofern der Geschäftsbetrieb im Wesentlichen fortgeführt wird.

Rechtliche Anforderungen beim Unternehmensverkauf über einen Asset Deal

Da es sich um eine gezielte Übertragung einzelner Vermögenswerte und Schulden handelt, ist es erforderlich, sämtliche zu übertragenden Positionen im Kaufvertrag detailliert zu spezifizieren. Zudem müssen die rechtlichen Übertragungsmodalitäten für jeden Vermögensgegenstand oder jede Verbindlichkeit einzeln festgelegt werden.

Folgende Aspekte sind bei der Vertragsgestaltung zu beachten:

  • Identifikation der übertragenen Vermögenswerte: Alle Wirtschaftsgüter müssen eindeutig benannt werden.

  • Erforderliche Zustimmungen: Einige Vermögenswerte erfordern die Zustimmung Dritter, z. B. Vermieter oder Kreditgeber.

  • Übergang von Verträgen: Die Fortführung laufender Verträge kann Neuverhandlungen erforderlich machen.

  • Notarielle Beurkundung: Bei der Übertragung von Immobilien ist eine notarielle Beurkundung erforderlich.

Übertragbare Vermögenswerte beim Firma verkaufen

  • Vermögen (schuldenfrei) – Übertragung durch Kaufvertrag

  • Vermögen (nicht schuldenfrei) – Übertragung nur mit Zustimmung des Gläubigers

  • Ausgegebene Kredite und Wertpapiere – Zustimmung des Gläubigers erforderlich

  • Verträge mit Dritten – Zustimmung der Vertragspartner erforderlich (ggf. Neuverhandlungen notwendig)

  • Immobilien – Übertragung mittels notarieller Urkunde

  • Forderungen – Übertragung durch Anzeige an den Schuldner

Steuerliche Auswirkungen beim Unternehmensverkauf

Nach Abschluss der Transaktion unterliegt der erhaltene Kaufpreis der Besteuerung. Der Verkäufer muss den durch den Unternehmensverkauf erzielten Gewinn, inklusive des veräußerten Firmenwerts (Goodwill), versteuern. Dabei wird dieser in der Regel als Betriebseinnahme erfasst und unterliegt der Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer.

Der Käufer kann den gezahlten Goodwill steuerlich abschreiben, was sich positiv auf die zukünftige Steuerlast auswirken kann. Diese Abschreibung erfolgt verteilt über mehrere Jahre, sodass der wirtschaftliche Vorteil erst langfristig eintritt, während der Verkäufer die Steuerlast unmittelbar trägt. Dies kann ein wichtiger Aspekt in den Kaufpreisverhandlungen sein, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Anpassung der Zahlungsmodalitäten.

Fazit zum Thema Unternehmen verkaufen

Der Asset Deal bietet insbesondere für Käufer den Vorteil einer gezielten Übernahme wertvoller Unternehmensbestandteile, ohne unerwünschte Altlasten zu übernehmen. Verkäufer sollten jedoch die steuerlichen Implikationen beachten und frühzeitig rechtliche sowie steuerliche Beratung in Anspruch nehmen, um die Transaktion optimal zu gestalten und den Kaufpreis entsprechend zu verhandeln. Eine strukturierte Planung und professionelle Begleitung sind essenziell, um einen erfolgreichen Unternehmensverkauf sicherzustellen. Wer seine Firma verkaufen möchte, sollte sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen informieren, um eine optimale Strategie zu entwickeln.