Was ist eine Locked-Box-Klausel im Falle einer Unternehmensübernahme?
Was ist eine Locked-Box-Klausel im Falle einer Unternehmensübernahme?
Die Locked-Box-Klausel ist eine vertragliche Regelung, die bei Unternehmensübernahmen, insbesondere bei einer Geschäftsübernahme oder Firmenübernahme, von zentraler Bedeutung ist. Sie regelt den Zeitraum zwischen dem wirtschaftlichen Übergang, also dem Zeitpunkt, ab dem ein Unternehmen faktisch auf Kosten und Risiko des Käufers betrieben wird, und dem rechtlichen Übergang, der häufig später erfolgt und notariell beurkundet wird.
Da Käufer berechtigterweise verhindern möchten, dass in dieser Phase Gelder unrechtmäßig aus dem Unternehmen abgezogen werden, wurde die Locked-Box-Vereinbarung eingeführt. Diese bietet nicht nur Schutz für Käufer, die eine Firma kaufen möchten, sondern schafft auch klare Verhältnisse bei Unternehmensverkäufen.
Was beinhaltet eine Locked-Box-Regelung?
Die Locked-Box-Klausel verbietet dem Verkäufer, während des Zeitraums zwischen wirtschaftlichem und rechtlichem Übergang Ausschüttungen, Entnahmen oder ähnliche Transaktionen vorzunehmen. Meist ist der wirtschaftliche Übergang an einen definierten Bilanzstichtag gekoppelt, beispielsweise das Ende eines Quartals oder Geschäftsjahres.
Wird in diesem Zeitraum dennoch Geld aus dem Unternehmen entnommen, spricht man von einer „Leckage“. Im Falle einer Leckage ist der Verkäufer verpflichtet, den entnommenen Betrag vollständig zurückzuzahlen. Dies stellt sicher, dass der Käufer keine unerwarteten finanziellen Verluste erleidet.
Typische Beispiele für Leckagen sind:
- (Dividenden-)Zahlungen an den Verkäufer
- Erhöhung von Verwaltungsgebühren
- Überhöhte Mietzahlungen, wenn die Räumlichkeiten dem Verkäufer gehören
- Unrechtmäßige Rückzahlung von Darlehen
Diese Regelung schafft Transparenz und Sicherheit für Käufer, die sich etwa über Unternehmensbörsen wie firmenzukaufen.de informieren, um bestehende Unternehmen zu kaufen.
Konsequenzen der Locked-Box-Klausel
Die Locked-Box-Vereinbarung hat weitreichende Konsequenzen für beide Parteien: Der Käufer erhält den Gewinn, der ab dem Datum des wirtschaftlichen Übergangs erwirtschaftet wird. Verkäufer, die in der Regel bis zum rechtlichen Übergang noch die Geschäftsführung innehaben, möchten jedoch oft ebenfalls von diesem Gewinn profitieren.
In der Praxis wird deshalb häufig der Nettogewinn als Grundlage verwendet. Der Nettogewinn, der zwischen wirtschaftlichem und rechtlichem Übergang erzielt wird, kann an den Verkäufer ausgezahlt werden. Alternativ ist eine Anpassung des Kaufpreises durch eine Verzinsung für diesen Zeitraum möglich.
Diese Regelungen sind besonders wichtig, wenn man eine Firma zu verkaufen plant oder eine Unternehmensbewertung nach dem Ertragswertverfahren durchführt. Für Käufer, die Unternehmensbeteiligungen kaufen oder ein bestehendes Unternehmen übernehmen möchten, ist die Locked-Box-Klausel ein zentraler Schutzmechanismus.
Locked-Box-Klausel: Sicherheit für Unternehmensübernahmen
Ob Sie einen Betrieb verkaufen oder eine Firma kaufen möchten – die Locked-Box-Klausel stellt sicher, dass der Übergangsprozess transparent und fair bleibt. Gerade auf Unternehmensbörsen wie firmenzukaufen.de, wo zahlreiche Angebote für den Verkauf von Firmen, Nachfolgeunternehmen oder Unternehmensbeteiligungen gelistet sind, ist diese vertragliche Regelung ein Standard, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Wenn Sie mehr über die Struktur von Unternehmensverkäufen oder die Ermittlung des Unternehmenswerts erfahren möchten, empfiehlt sich eine fundierte Beratung durch Experten. Steuerberater, Juristen und M&A-Berater sind dabei essenzielle Partner, um die bestmögliche Lösung für Ihre spezifische Situation zu finden.