
Unternehmen kaufen statt gründen: Die strategisch überlegene Alternative
Einleitung: Unternehmensnachfolge als Weg in die Selbstständigkeit
Wer den Weg in die Selbstständigkeit plant, denkt meist an die klassische Neugründung. Dabei wird häufig übersehen, dass die Übernahme eines bestehenden Unternehmens – also eine Firmenübernahme – in vielen Fällen eine wirtschaftlich sinnvollere Alternative darstellt. Im Rahmen einer Unternehmensnachfolge profitieren Käufer von einem etablierten Geschäftsbetrieb, planbaren Umsätzen, vorhandenen Kundenbeziehungen sowie eingespielten Prozessen.
Gerade im Hinblick auf den steigenden Kapitalbedarf bei Neugründungen und die wachsenden Anforderungen an unternehmerische Stabilität lohnt sich eine strategische Analyse: Wann ist es wirtschaftlich effizienter, ein Unternehmen zu kaufen statt eines von Grund auf neu zu etablieren? In diesem Beitrag beleuchten wir praxisnah und juristisch fundiert, warum eine Geschäftsübernahme die klügere Investition darstellen kann.
1. Substanz statt Start-up: Warum es sich lohnt, ein bestehendes Unternehmen zu kaufen
Eine Unternehmensakquisition – der Erwerb eines bestehenden Unternehmens – bietet unmittelbaren Zugang zu betriebswirtschaftlicher Substanz: Umsätze, Kundenstamm, Lieferantenbeziehungen, Markenbekanntheit, Marktanteile und operative Infrastruktur sind bereits vorhanden. Käufer steigen in einen funktionierenden Geschäftsbetrieb („fahrender Zug“) ein – und umgehen damit die risikobehaftete Anlaufphase einer Neugründung.
Zwar ist eine Einmalinvestition in Form eines Kaufpreises erforderlich, jedoch eröffnet die Investition in ein etabliertes Unternehmen zugleich eine höhere Planungs- und Finanzierungssicherheit. Eine präzise Unternehmensbewertung – unter Einsatz gängiger Methoden wie der Ertragswertmethode oder dem DCF-Verfahren (Discounted-Cashflow-Methode) – ist dabei essenziell, um eine marktgerechte Preisfindung sicherzustellen.
Wichtiger Hinweis: Die Durchführung einer Legal, Financial und Tax Due Diligence ist unerlässlich. Nur so lassen sich bestehende Risiken identifizieren und im Rahmen der Kaufvertragsgestaltung durch Garantien (z. B. Gewährleistungszusagen), Freistellungen (sog. Indemnitäten) und aufschiebende Bedingungen rechtssicher regeln.
2. Finanzierung einer Unternehmensübernahme: Strukturierte Kapitalplanung zahlt sich aus
Ein zentrales Argument für die Firmenübernahme ist die bessere Finanzierbarkeit im Vergleich zur Neugründung. Banken, Förderinstitute oder Investoren bewerten tragfähige Geschäftsmodelle mit belastbaren Zahlen aus der Vergangenheit deutlich positiver – was sich auf Konditionen und Genehmigungswahrscheinlichkeiten auswirkt.
Folgende Finanzierungsinstrumente sind in der Transaktionspraxis üblich:
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Fremdfinanzierung über Bankkredite oder öffentliche Fördermittel
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Earn-Out-Vereinbarungen, bei denen ein Teil des Kaufpreises vom künftigen Unternehmenserfolg abhängig gemacht wird
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Verkäuferdarlehen, als nachrangige Finanzierung mit fester Laufzeit und Zinssatz
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Mezzanine-Kapital, als hybride Finanzierungsform zwischen Eigen- und Fremdkapital
Ein strukturierter Finanzierungsplan unter Berücksichtigung des gesamten Kapitalbedarfs (Kaufpreis, Nebenkosten, Liquiditätsreserve) ist daher integraler Bestandteil jeder erfolgreichen Transaktionsstruktur.
3. Wissensübertragung im Rahmen der Unternehmensnachfolge
Ein erheblicher Mehrwert einer Unternehmensnachfolge ist der Know-how-Transfer durch den Altinhaber. Häufig steht der Verkäufer in einer Übergangsphase – etwa im Rahmen eines Beratervertrags oder als Interims-Geschäftsführer – zur Verfügung, um den operativen Wissenstransfer sicherzustellen. Dies gilt insbesondere für inhabergeführte Unternehmen mit stark personenbezogenem Geschäftsmodell.
Aus juristischer Sicht ist es ratsam, diesen Übergabezeitraum vertraglich klar zu definieren (z. B. befristeter Geschäftsführervertrag, Wettbewerbsverbot, Geheimhaltungspflichten) und auf eine zügige Übernahme der Leitungsverantwortung hinzuarbeiten. Denn: Der Käufer muss in der Lage sein, den Geschäftsbetrieb zeitnah eigenständig zu führen.
4. Vorbereitung als Erfolgsfaktor bei der Firmenübernahme
Unabhängig davon, ob Sie eine Firma kaufen oder ein Unternehmen gründen möchten – der Schlüssel zum Erfolg liegt in der sorgfältigen Vorbereitung. Diese umfasst unter anderem:
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Erstellung eines klar definierten Suchprofils
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Marktanalyse und Identifikation geeigneter Zielunternehmen
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Vertraulichkeitserklärung (NDA) und Verhandlung eines Letter of Intent (LOI)
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Koordination und Prüfung der Due Diligence
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Vertragsverhandlung unter Einbindung spezialisierter Berater (M&A-Berater, Steuerberater, Fachanwälte für Gesellschaftsrecht)
Die Begleitung durch erfahrene Experten ist nicht nur aus rechtlicher Sicht zu empfehlen, sondern auch im Hinblick auf Verhandlungstaktik, Kaufpreisstruktur und Post-Merger-Integration. Eine strukturierte Transaktion mit sauber dokumentierten Meilensteinen und realistischen Zeitplänen ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Geschäftsübernahme.
Fazit: Unternehmen kaufen – eine strategisch fundierte Investition mit Zukunft
Die Übernahme eines Unternehmens stellt eine nachhaltige und risikominimierte Alternative zur Neugründung dar – mit besseren Finanzierungsoptionen, planbaren Umsätzen und eingespielten Strukturen. Wer gut vorbereitet ist, seinen Kapitalbedarf kennt und sich professionell begleiten lässt, legt den Grundstein für unternehmerischen Erfolg.
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