
Finanzierungsoptionen
Finanzierung einer Unternehmensübernahme: Möglichkeiten und Strategien
Die Übernahme eines Unternehmens, sei es durch eine Unternehmensnachfolge oder eine Firmenübernahme, erfordert eine solide Finanzierung. Ein Firmenkauf ist eine strategische Entscheidung, die mit verschiedenen Herausforderungen verbunden ist, insbesondere hinsichtlich der Kapitalbeschaffung. In diesem Artikel beleuchten wir die gängigen Finanzierungsmethoden für einen Unternehmensverkauf und zeigen auf, wie eine Finanzierung optimal gestaltet werden kann.
Finanzierungskomponenten einer Unternehmensübernahme
Moderne Finanzierungsstrategien kombinieren verschiedene Bausteine, um den Kapitalbedarf optimal zu decken. Neben klassischen Bankkrediten, Investorenkapital und Eigenmitteln gibt es alternative Finanzierungslösungen, die in eine Unternehmensnachfolge einfließen können. Kapitalnachfrage und Kapitalangebote treffen aufeinander, sodass individuelle Finanzierungskonzepte entstehen. Oft erfolgt ein Firmenverkauf mit einer Kombination aus Eigenkapital, Bankdarlehen und häufig auch durch eine Beteiligung des Verkäufers, um eine erfolgreiche Nachfolgeregelung sicherzustellen.
Nachfolgend finden Sie die sechs wichtigsten Finanzierungsarten für eine Unternehmensübernahme:
1. Förderkredite
Förderkredite sind eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit, da sie oft mit niedrigen Zinssätzen verbunden sind. Diese Kredite sind zweckgebunden und können unter anderem für die Übernahme bestehender Unternehmen genutzt werden. Die KfW-Bank ist eine der bedeutendsten Förderbanken, die gezielt Mittelständler unterstützt. Darüber hinaus existieren in jedem Bundesland regionale Förderbanken mit spezifischen Kreditprogrammen.
Für die Beantragung eines Förderkredits ist die Hausbank die erste Anlaufstelle. Diese prüft die Kreditwürdigkeit und leitet den Antrag an die entsprechende Förderbank weiter.
2. Sicherstellung der Finanzierung durch eine Bürgschaft
Falls ein Unternehmer nicht über ausreichend Eigenkapital zur Absicherung eines Kredits verfügt, kann eine Bürgschaftsbank hinzugezogen werden. Diese kann bis zu 80 % der Kreditsumme (bis maximal 1,2 Millionen Euro) verbürgen. Damit erhöht sich die Kreditwürdigkeit und die Finanzierungschancen steigen. Voraussetzung ist ein tragfähiger Businessplan mit einer detaillierten Unternehmensbewertung und einer Ermittlung des Unternehmenswerts mittels Ertragswertverfahren.
3. Bankdarlehen / Kredit
Ein klassisches Bankdarlehen bleibt eine der häufigsten Finanzierungsmethoden bei Firmenübernahmen. Die Kreditvergabe basiert auf einer eingehenden Prüfung der Bonität des Unternehmenskäufers sowie einer Firmenbewertung, um den finanziellen Spielraum zu ermitteln. Die Rückzahlung erfolgt meist in monatlichen Raten über eine festgelegte Laufzeit, wobei Sondertilgungen oder vorzeitige Rückzahlungen je nach Bank möglich sein können.
Beispiel: Ein Unternehmer erwirbt eine Firma für 500.000 Euro. Er nimmt ein Bankdarlehen über 250.000 Euro auf, investiert 125.000 Euro aus Eigenmitteln und finanziert die restlichen 125.000 Euro durch ein nachrangiges Darlehen.
4. Nachrangiges Darlehen
Ein nachrangiges Darlehen wird von Banken oder Investoren gewährt, tritt jedoch im Insolvenzfall hinter andere Gläubiger zurück. Diese Finanzierungsform eignet sich insbesondere für Firmenbeteiligungen oder Übernahmen, um die Eigenkapitalquote zu verbessern. In vielen Fällen wird ein nachrangiges Darlehen von Investoren als wirtschaftliches Eigenkapital anerkannt.
5. Earn-Out-Klausel
Eine Earn-Out-Vereinbarung ist eine flexible Kaufpreisregelung, bei der ein Teil des Kaufpreises später in Abhängigkeit von der Unternehmensentwicklung gezahlt wird. Diese Methode wird häufig bei Unternehmensverkäufen genutzt, wenn Unsicherheiten über künftige Erträge bestehen.
Beispiel: Der Erwerber kauft ein Handelsunternehmen für 100.000 Euro. Da ein großer Teil des Unternehmenswerts aus dem Kundenstamm besteht, zahlt der Käufer zunächst 50.000 Euro und die restlichen 50.000 Euro als Earn-Out, wenn das Unternehmen bestimmte Umsatz- oder Gewinnziele erreicht.
6. Beteiligungskapital
Beteiligungskapital kann eine Alternative zur klassischen Fremdfinanzierung sein. Hierbei tritt ein externer Investor oder eine Beteiligungsgesellschaft als stiller Teilhaber auf. Dies verbessert die Eigenkapitalquote des Unternehmens und erleichtert den Zugang zu weiteren Krediten.
Beispiel: Eine Beteiligungsgesellschaft investiert 200.000 Euro in eine Unternehmensnachfolge. Dadurch erhöht sich die Eigenkapitalquote des übernommenen Unternehmens, was weitere Finanzierungsspielräume eröffnet.
Fazit: Die richtige Strategie für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge
Eine durchdachte Finanzierung ist der Schlüssel zum Erfolg einer Unternehmensübernahme. Je nach Unternehmensstruktur und finanzieller Ausgangslage sollten verschiedene Finanzierungsbausteine kombiniert werden.
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