
Management-Buy-in (MBI)
Management-Buy-In (MBI) als Strategie der Unternehmensnachfolge und Firmenübernahme
Ein Management-Buy-In (MBI) bezeichnet die Übernahme eines Unternehmens durch ein externes Managementteam – meist unterstützt durch Eigenkapitalgeber oder Finanzinvestoren. Diese Form der Firmenübernahme kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn keine interne Nachfolge zur Verfügung steht oder strategische Veränderungen durch frische externe Führung notwendig sind. In der M&A-Praxis gilt das MBI als eine der klassischen Formen der Nachfolgeregelung in KMU.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen fundierte Unternehmensverkauf Strategien sowie Firma verkaufen Tipps, erklären wichtige Fachbegriffe aus der M&A-Welt und geben praxisnahe Hinweise für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf.
1. Motive für ein Management-Buy-In
Ein MBI kann sowohl aus persönlichen als auch aus strategischen Motiven erfolgen.
Persönliche Beweggründe (Buy-Side-Perspektive):
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Wunsch nach unternehmerischer Selbstbestimmung
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Ausstieg aus abhängiger Beschäftigung (Karrierewechsel durch Unternehmensübernahme)
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Multiplikatoreffekt (Kauf eines Unternehmens mit dem Ziel, den Kaufpreis durch Wertsteigerung zu vervielfachen)
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Beteiligung an einem Private-Equity-Deal (externe Finanzierung durch Beteiligungsgesellschaften)
Strategische Motive (Sell-Side-Perspektive):
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Fehlende familieninterne oder interne Nachfolgeoptionen
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Notwendigkeit einer strategischen Neupositionierung
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Vorbereitung auf einen geplanten Rückzug aus dem Tagesgeschäft
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Optimierung des Unternehmenswerts vor einem späteren Secondary Buy-Out (Weiterverkauf an einen anderen Investor)
2. Earn-out-Struktur als Bestandteil des Kaufpreismechanismus
Im Rahmen eines MBI wird häufig auf Earn-out-Klauseln zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um eine nachgelagerte Kaufpreiszahlung, die abhängig vom Erreichen definierter Erfolgskennzahlen (z. B. EBITDA, Umsatz, Kundenanzahl) erfolgt.
Vorteile der Earn-out-Struktur:
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Reduktion des sofort fälligen Kaufpreises (Initial Consideration)
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Anreiz für den Verkäufer, sich aktiv an der Übergangsphase zu beteiligen
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Vermeidung von Asymmetrien in der Unternehmensbewertung (z. B. bei prognoseunsicheren Branchen)
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Risikoteilung durch Performance-basierte Preisgestaltung
Earn-out-Regelungen gehören zu den am häufigsten eingesetzten Adjustments (Vertragsmechanismen zur nachträglichen Kaufpreisanpassung) im M&A-Bereich.
3. Finanzierung des Management-Buy-In
Die Buy-In-Finanzierung zählt zu den anspruchsvollsten Teilen des Transaktionsprozesses. In der Praxis kommen dabei meist mehrstufige Finanzierungsmodelle zum Einsatz.
Gängige Bausteine der MBI-Finanzierung:
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Eigenkapital des Käuferteams
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Bankdarlehen oder Akquisitionskredit (klassisch durch Hausbanken oder Förderbanken)
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Mezzanine-Kapital (hybride Finanzierungsform zwischen Eigen- und Fremdkapital)
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Vendor Loan (Verkäuferdarlehen mit nachrangiger Besicherung)
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Beteiligung von Family Offices oder Venture Capital-Gesellschaften
Entscheidend ist die saubere Trennung zwischen Akquisitionsfinanzierung (für den Kauf) und Working Capital-Finanzierung (für den laufenden Betrieb), um gesetzliche Vorgaben wie das Kapitalerhaltungsprinzip (nach §30 GmbHG) einzuhalten.
4. Unternehmensnachfolge durch MBI – Optionen und Plattformen
Ein MBI eignet sich ideal als strukturierte Form der Unternehmensnachfolge, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne familieninterne Lösung. Verkäufer können ihr Unternehmen an ein erfahrenes externes Management übergeben und dabei z. B. im Rahmen eines Stufenmodells schrittweise aussteigen.
Wenn Sie Ihre Firma verkaufen möchten:
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Nutzen Sie eine anonyme Erstansprache über Plattformen wie firmenzukaufen.de
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Lassen Sie eine fundierte Unternehmensbewertung (z. B. nach dem Ertragswertverfahren) durchführen
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Identifizieren Sie qualifizierte MBI-Kandidaten über ein gezieltes Matching-Verfahren
Wenn Sie ein Unternehmen kaufen möchten:
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Definieren Sie eine klare Buy-Side-Strategie (Zielkriterien, Branche, Region, Kapitalbedarf)
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Bereiten Sie die Due Diligence gemeinsam mit Beratern vor (Financial, Legal, Commercial)
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Verhandeln Sie faire, risikogerechte Vertragsbedingungen mit Warranties und Indemnities (Gewährleistungs- und Freistellungsklauseln)
Fazit: MBI – eine professionelle Lösung für Nachfolge und Wachstum
Das Management-Buy-In gehört zu den nachhaltigsten Modellen im Bereich der Unternehmensnachfolge. Es bietet nicht nur dem Verkäufer eine strukturierte und planbare Exit-Option, sondern auch dem Erwerber die Chance auf unternehmerisches Wachstum – unter Einsatz professioneller Tools, Strukturen und Berater.
Wenn Sie Ihre Unternehmensnachfolge vorbereiten oder ein Unternehmen übernehmen möchten, bietet Ihnen firmenzukaufen.de das passende Umfeld: mit diskretem Zugang zu geprüften Angeboten, fundierter Beratung und einem europaweiten Netzwerk an Investoren, Nachfolgern und MBI-Kandidaten.
🧠 Verwendete M&A-Fachbegriffe im Überblick (Glossar):
Begriff | Bedeutung |
---|---|
Earn-out | Nachträglicher, erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil |
Vendor Loan | Verkäuferdarlehen als Teil der Kaufpreisfinanzierung |
Mezzanine-Kapital | Hybride Finanzierungsform zwischen Eigen- und Fremdkapital |
Due Diligence | Sorgfältige Prüfung des Unternehmens vor Vertragsabschluss |
Warranties & Indemnities | Gewährleistungs- und Freistellungsklauseln im Unternehmenskaufvertrag |
Private Equity | Beteiligungsgesellschaften, die Eigenkapital in nicht börsennotierte Firmen investieren |
Multiplikator-Effekt | Hebelwirkung durch niedrigen Kaufpreis und spätere Wertsteigerung |
Secondary Buy-Out | Weiterverkauf eines Unternehmens an einen anderen Investor |
Working Capital | Umlaufvermögen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten (Betriebskapital) |
Kapitalerhaltungsprinzip | Verbot, das Gesellschaftskapital ohne Gegenwert auszuschütten (§30 GmbHG) |