Wenn ein Unternehmer die Entscheidung trifft, sich von seinem Lebenswerk zu trennen und seine womöglich mit eigenen Händen aufgebaute Firma zu verkaufen, wird der Wert des Unternehmens unversehens zu einem wichtigen Thema. Schließlich besteht der Grund eines Unternehmensverkaufs für viele Eigentümer darin, mit dem Erlös den eigenen Ruhestand zu finanzieren. Um einen Verkaufspreis festlegen zu können, der realistisch ist und gleichzeitig die Chance auf den höchstmöglichen Erlös wahrt, wird in der Regel eine Unternehmensbewertung durchgeführt. Sobald deren Zahlen schwarz auf weiß vorliegen, tut sich nicht selten die Frage auf, wie sich der Unternehmenswert steigern lässt. Dieser Blogbeitrag soll einige der grundlegenden Maßnahmen zur Wertsteigerung vorstellen.
Die Abhängigkeit vom Eigentümer minimieren
Gerade bei kleinen und mittelständischen Betrieben handelt es sich oft um inhabergeführte Unternehmen. Der Erfolg der Firma ist bei dieser Unternehmensform oft zu einem großen Teil mit der Person des Eigentümers verbunden. Dieser verfügt sowohl über fachliches Know-how als auch über profunde Kenntnisse bezüglich der internen Abläufe. Käufer fürchten nicht nur, dass dieses Wissen mit dem Ausscheiden des Alteigentümers verloren geht, sie wissen auch, dass Kundenbindung und Mitarbeiterloyalität oft viel mit dem ursprünglichen Unternehmer zu tun haben.
Unternehmer, die um diese berechtigten Sorgen der Käufer wissen, können den Unternehmenswert steigern, indem sie tätig werden, um die Abhängigkeit vom Inhaber zu reduzieren. Zu den verkaufsvorbereitenden Maßnahmen, die dafür sorgen, dass die Firma auch ohne den Eigentümer reibungslos läuft, gehören:
- Übertragung von Verantwortung an Beschäftigte
- Weitergabe von firmeninternem Wissen an Mitarbeiter
- Aufbau einer neuen Führungsebene
Kundenbeziehungen stärken
Solide Kundenbeziehungen sind für die meisten Unternehmen und deren Erfolg von großem Stellenwert. Neben dem Insiderwissen des Altinhabers bringt auch die Möglichkeit einer starken Kundenbindung an den ursprünglichen Besitzer Käufer oft zum Nachdenken. Schließlich wollen sie vermeiden, dass Kunden die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aufgrund des Inhaberwechsels beenden. Um diese Sorgen auszuräumen und so den Unternehmenswert für Kaufinteressenten zu steigern, empfiehlt es sich, vor dem Verkauf an der Stärkung der Kundenbindung zu arbeiten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- eine durchgängige Betreuung der Bestandskunden sicherstellen, indem Mitarbeiter als Ansprechpartner festgelegt werden, die nach dem Ausscheiden des Eigentümers im Betrieb verbleiben
- möglichst langfristige Verträge abschließen
- Kunden-Loyalitätsprogramme implementieren
Mitarbeiterbindung erhöhen
Gut qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte sind der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens. Der Verbleib des Mitarbeiterbestands auch nach dem Inhaberwechsel ist somit für Kaufinteressenten ein wichtiger Faktor für die Attraktivität und den Wert einer Firma. Verkäufer können einiges tun, um Wissen, Erfahrung und Kompetenz der Mitarbeiter im Betrieb zu halten und so den Unternehmenswert zu steigern. Die Mitarbeiterloyalität lässt sich beispielsweise steigern durch:
- Weiterbildungs- und Qualifikationsangebote
- spezielle Fördermaßnahmen für Führungskräfte
- Boni und Gratifikationen für gute Leistungen